17.01.2015

Anti-Rassistische Demo in Zeven

Aufgrund der aktuellen Ereignisse erscheint es uns sehr wichtig, auch in Zeven Flagge gegen Rassismus und Terror, für Toleranz und Meinungsfreiheit zu zeigen. Unter diesem Motto veranstaltet das Magazin "Land und Leben"  am Montag, d. 19.01.2015 um 18.00 Uhr in Zeven einen Demonstrationsmarsch durch Zevens Fußgängerzone (Lange Straße vom Vitus-Platz zum Rathausplatz).

Hierzu sind die Menschen aus Zeven und umzu aller Nationalitäten und aller Religionen aufgerufen, die für Freiheit und Frieden in einer Demokratie auch weiterhin zusammen leben möchten.

Wir bitten um rege Beteiligung und hoffen auch Sie und Ihre Freunde dort anzutreffen. Für die Demonstration bitte nur Plakate, Bleistifte oder ähnliches mitzubringen. Keine Megaphone, keine fremdenfeindliche Parolen.

Pegida=Perfida, Je Suis Charlie!
 
 via Land & Leben

30.07.2014

Asylbewerber: Fakten gegen Vorurteile

"Wir können doch nicht ganz Afrika aufnehmen". Wo immer es um Asylsuchende geht, fallen solche Sätze - Sätze, die auf absoluter Ahnungslosigkeit und oft auf rassistischen Vorurteilen gründen. Aber was entgegnen, wenn der Nachbar so daherredet? Eine Übersicht über die häufigsten Vorurteile - und eine angemessene Entgegnung:

#01 Ahnungslose wissen: »Wir können doch nicht die ganze Welt aufnehmen« 

Richtig ist: 
Davon sind wir Lichtjahre entfernt.

Auf der Welt sind Ende 2013 laut UNHCR Global Trends 51 Millionen Menschen auf der Flucht. 86 Prozent der Flüchtlinge weltweit leben in Entwicklungsländern. Die allerwenigsten Flüchtlinge schaffen es nach Europa - weil sie in der Region bleiben wollen und auf baldige Rückkehrchancen hoffen, oder weil sie schlicht keine Möglichkeit haben, hierherzukommen. Legale Wege nach Europa gibt es für Flüchtlinge so gut wie nicht. Beispiel 2013: Knapp elf Millionen Menschen wurden in diesem Jahr aus ihrer Heimat vertrieben. Wie viele kamen 2013 als Asylsuchende in Europa an? 484.500 Menschen, verteilt auf 38 europäische Staaten. Das entspricht nicht einmal fünf Prozent. Also bitte: Wer kann behaupten, wir stünden vor der Frage, die ganze Welt aufzunehmen?

#03 Panikmacher wissen: »Die kommen alle nach Deutschland«

Richtig ist: 
In der EU liegt Deutschland mit seinen Asylzahlen im Mittelfeld.

Hierzulande glauben viele, alle Flüchtlinge wollten unbedingt nach Deutschland. Und tatsächlich: Im EU-Vergleich zeigt sich, dass Deutschland zahlenmäßig die meisten Asylanträge erhält. Das vermittelt allerdings ein trügerisches Bild: Berücksichtigt man die Einwohnerzahl, dann liegt Deutschland seit Jahren europaweit im Mittelfeld. Mit 16 Asylanträgen pro 10.000 Einwohner lag Deutschland 2013 auf Platz neun der EU-Staaten. Allerdings sagt der Vergleich der Asylzahlen innerhalb Europas noch nicht zwangsläufig etwas über die Zahl der Flüchtlinge aus: Beispielsweise werden in Griechenland immer noch tausende Flüchtlinge einfach als Illegale inhaftiert. Weil sie dort keine Chance erhalten, ihren Asylantrag zu stellen, werden sie auch nicht als Asylsuchende gezählt. Tatsächlich dürften die Asylzahlen einiger Länder im Süden Europas also höher sein als angegeben. Übrigens: die Länder, die im weltweiten Vergleich aktuell die meisten Flüchtlinge beherbergen, heißen Pakistan, Libanon, Jordanien, Iran, Türkei. 

#04 Einfältige sind überzeugt: »Die meisten sind nur Wirtschaftsflüchtlinge« 

Richtig ist: 
Die Gründe, die Menschen in die Flucht treiben, wiegen schwer. 

Niemand setzt sich leichtfertig nachts in ein marodes Boot, wissend, dass der Tod droht. Niemand setzt alles aufs Spiel, lässt alles los – die Heimat, Besitz, Familienangehörige, vielleicht sogar Kinder – und das alles nur in der Hoffnung auf den Bezug von Sozialleistungen. Wer Asyl sucht, kämpft oft ums Überleben. Weil im Herkunftsland Krieg herrscht, Verfolgung droht, Diskriminierung an der Tagesordnung oder die eigene Existenz permanent in Gefahr ist.

Mit Abstand die größte Gruppe unter den Asylsuchenden in Deutschland sind derzeit Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg (rund 12.900 Anträge im ersten Halbjahr 2014). Danach folgen Flüchtlinge, die als Roma in Serbien (9.400 Anträge) und anderen Balkan-Staaten existenzieller Not und vielfältiger Diskriminierung ausgesetzt sind. Dazu mehr unter #5 "Politiker predigen: »Roma haben es nur auf unsere Sozialleistungen abgesehen«" Eine steigende Zahl von Asylsuchenden kommt aus Afghanistan (4.500), wo Anschläge, Verfolgung und Machtkämpfe mehr zivile Opfer fordern denn je. An vierter Stelle der Herkunftsländer steht die Militärdiktatur Eritrea (4.00), die tausende Menschen ohne Anklage und ohne Kontakt zur Außenwelt an unbekannten Orten im Gefängnis verschwinden lässt.

#05 Politiker predigen: »Roma haben es nur auf unsere Sozialleistungen abgesehen«

Richtig ist: 
Populisten machen Stimmung gegen Roma. 

Bei Asylsuchenden aus Serbien und Mazedonien handelt es sich überwiegend um Roma. Dass diese Flüchtlinge arm sind, ist den meisten Menschen bekannt. Weniger klar ist, wie groß ihre Not ist und welche Ursachen das hat. Die zentrale Antwort ist: Wie keine andere Gruppe in Europa werden Roma von vielen in der Mehrheitsbevölkerung abgelehnt und benachteiligt, von manchen sogar attackiert.

Die EU-Kommission hat festgestellt, dass Roma in allen Balkanstaaten einer Rundum-Diskriminierung ausgesetzt sind, die sie daran hindert, ein normales Leben zu führen: Sie erhalten keinen Zugang zu Wohnungen und leben deshalb in Slums, oft sogar ohne Strom und Heizung. Sie haben kaum Zugang zu Bildung, zu Arbeit, zu Gesundheitsversorgung. Nach Angaben der serbischen Regierung haben 30 Prozent der Roma in Serbien kein sauberes Trinkwasser, 70 Prozent keinen Zugang zur Kanalisation. Laut UNICEF haben Roma-Kinder eine um ein Drittel geringere Chance, das erste Lebensjahr zu erreichen, als andere Kinder. Immer wieder werden Roma Opfer rassistischer Gewalt.

Seit 2012 wird asylsuchenden Roma von einigen Politikern öffentlich Asylmissbrauch unterstellt. Die Betroffenen werden in Asyl-Schnellverfahren abgelehnt, die nicht den Standards entsprechen und bei denen das Ergebnis der Ablehnung von vornherein festzustehen scheint. In der deutschen Öffentlichkeit gilt eine Asyl-Anerkennungsquote nahe Null wiederum als Beleg dafür, dass Roma nur der Sozialleistungen wegen kommen.

Statt die Diskriminierung der Roma in ihren Herkunftsstaaten angemessen zu berücksichtigen, wird diese in Deutschland durch fragwürdige Asylverfahren fortgesetzt. Durch die asylrechtliche Einstufung von Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als „sichere Herkunftsländer“ will die Bundesregierung die individuellen Asylgründe von Roma künftig regelmäßig gar nicht erst prüfen (mehr dazu hier). So werden die Vorurteile gegen Roma hierzulande einmal mehr verstärkt. Inzwischen sollen auch Montenegro und Albanien zu "sicheren Herkunftsländern" erklärt werden - doch auch diese Staaten sind für Roma keineswegs sicher.  

#09 Hetzer behaupten: »Asylbewerber sind gefährlich, kriminell und unordentlich«

Richtig ist: 
Flüchtlinge sind so verschieden wie Menschen eben sind

Auch wenn es immer wieder behauptet wird: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Flüchtlinge öfter straffällig werden als andere Menschen. Auch nicht, dass Menschen nichtdeutscher Herkunft krimineller sind als die Durchschnittsbevölkerung.

Gern wird versucht, das Gegenteil mit der Polizeistatistik zu untermauern. Das ist aber irreführend. Denn die Polizeistatistik erfasst Tatverdächtige, nicht TäterInnen. Daraus kann man lediglich schließen, dass „Ausländer“ häufiger unter Verdacht geraten und polizeilich kontrolliert oder angezeigt werden. Beispiel NSU-Morde: Zehn Jahre lang wurden die türkischen oder griechischen Angehörigen der Opfer von der Polizei als mutmaßliche TäterInnen behandelt, während tatsächlich deutsche Rassisten die Täter waren.

Das Bundeskriminalamt selbst nennt Gründe, wegen der „ein Vergleich der tatsächlichen Kriminalitätsbelastung der nichtdeutschen Wohnbevölkerung mit der deutschen ... nicht möglich“ ist. Etwa weil viele Täter „im Dunkelfeld“ gar nicht ermittelt werden. Oder weil eine Reihe von Straftaten - z.B. Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz - von deutschen Staatsangehörigen gar nicht begangen werden können. Die Polizei in Bremen und Berlin sah sich aufgrund der kursierenden Vorurteile tatsächlich veranlasst, eigens darauf hinzuweisen, dass es im Umfeld der örtlichen Asylunterkunft keine erhöhte Kriminalitätsrate gibt.

Tatsächlich verhindern vor allem Vorurteile, Misstrauen und mangelnde Kommunikation, dass Menschen in ihrem Stadtteil ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung haben.„Wo jeder jeden kennt“, fühlt man sich wohl. Verunsicherten Nachbarn ist zu raten: lernen sie die Menschen kennen, die bei uns Schutz und Zuflucht suchen. Sie werden feststellen, dass Ihre Ängste auf Vorverurteilungen beruhen. Denn Flüchtlinge sind schlicht so verschieden wie Menschen es eben sind.
  
#14 Engherzige denken: »Wir sollten uns lieber um unsere eigenen Armen kümmern.« 

Richtig ist: 
Das Problem der Armen ist die ungleiche Verteilung des Wohlstands. 

Sind Flüchtlinge arbeitslos, klagen viele über die Sozialhilfekosten, die man ja irgendwie mitbezahle. Sind sie es nicht, fürchten sie die Konkurrenz um Arbeitsplätze. Dabei ist die Angst, dass Flüchtlinge der Wohnbevölkerung die Arbeitsplätze wegnähmen, unbegründet: Forscher, die den Zusammenhang von Zuwanderung und lokaler Arbeitslosigkeit untersucht haben, fanden keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkterfolg von Einheimischen.

Auch die Rechnung, dass die Versorgung von Flüchtlingen Arme noch ärmer mache, geht nicht auf: Kämen tatsächlich weniger Flüchtlinge, bekäme ein arbeitsloser Hartz-IV-Empfänger nicht einen Cent mehr, geringe Löhne würden deshalb nicht steigen, und Mittelständler hätten nicht weniger Angst vor dem sozialen Absturz. Hinter diesen Sorgen steht nämlich ein anderes Problem: die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich.

Im Grundgesetz heißt es in Artikel 14: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Geld ist genug da – würde es zum Nutzen aller Menschen in Deutschland gerechter verteilt, könnten alle angstfrei und menschenwürdig leben. Hier hätten in der Tat viele einen Grund, sich zu beschweren – aber nicht ausgerechnet über Flüchtlinge, die Schwächsten, die diese Zustände am allerwenigsten beeinflussen.
  

Vollständige Liste der Voruteile und die passende Antwort dazu hier: 

05.03.2014

Aufruf zum Handeln!

Es tut mir leid, aber ich möchte nunmal kein Herrscher der Welt sein, das liegt mir nicht! Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann! Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weissen!

Jeder Mensch sollte dem Anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt! Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen! Hass und Verachtung bringen uns niemals näher! Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug um jeden von uns satt zu machen!

Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen. Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet und Mißgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart, wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig, aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann die Maschinen! Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte! Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser dasein nicht lebenswert!

Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht, diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch, sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden! Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören, millionen verzweifelte Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen! Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: Ihr dürft nicht verzagen! Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich! Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten werden nicht immer da sein, ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass! Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden! Auch wenn Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß!

Soldaten! Vertraut euch nicht Barbaren an, Unmenschen, die euch verachten und denen euer Leben nichts wert ist, ihr seid für sie nur Sklaven! Ihr hab das zu tun, das zu fühlen, das zu glauben! Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter als Kanonenfutter! Ihr seid viel zu schade für diese verirrten Subjekte! Diese Maschinenmenschen, mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen! Ihr seid keine Roboter, ihr seid keine Tiere, ihr seid Menschen! Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen und hasst nicht! Nur wer nicht geliebt wird hasst! Nur wer nicht geliebt wird! Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei! Kämpft für die Freiheit!

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht: Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht nur in Einem oder einer Gruppe von Menschen! Vergesst nie: Gott lebt in euch allen und ihr als Volk habt allein die Macht! Die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden! Ihr als Volk habt es in der Hand dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen!

Daher: Im Namen der Demokratie! Lasst uns diese Macht nutzen! Lasst uns zusammenstehen! Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt! Die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles was sie euch versprachen! Diese Verbrecher! Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben!

Lasst uns diese Ketten sprengen, lasst uns kämpfen für eine bessere Welt! Lasst und kämpfen für die Freiheit in der Welt! Das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt! Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz! Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereichen! Kameraden! Im Namen der Demokratie! Dafür lasst uns streiten!

Abschlussrede aus "Der große Diktator" von Charlie Chaplin.

15.10.2013

Der Unterschied

Deutschland. Ein "Deutscher" tötet einen "Ausländer": Alle Medien berichten darüber, alle empören sich. Ein "Ausländer" tötet einen "Deutschen": Die Medien berichten weniger ausführlich, die Empörung ist deutlich geringer. Dies hat aber nicht unbedingt etwas mit Doppelmoral zu tun.

Denn entgegen der verbreiteten Meinung unter BILD-Lesern und Anhängern rechtsextremer Parteien oder Politik, hat die Nationalität im "genetischen oder kulturellen Sinn" nichts mit einem Verbrechen zu tun.
Die Medien berichten nicht immer gleichermaßen über einen brutalen Mord, wenn entweder ein vermeintlicher "Ausländer" oder "Deutscher" die Tat begangen hat. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass Verbrechen, die ein "Ausländer" begangen hat, vertuscht werden sollen, um die "rotgrüne Multikulti-Doktrin" zu unterstützen, als vielmehr damit, dass das Motiv der Tat im Vordergrund steht. Wichtig für eine große Berichterstattung ist das Motiv des Täters!
Ein Raubmord ist in diesem Sinne wesentlich unbedeutender als ein Mord aus Fremdenfeindlichkeit.

Nachdem die NSU bekannt geworden ist, holten viele Rechte Statistiken hervor, die zeigen sollten, dass "Ausländergewalt" wesentlich gefährlicher oder schlimmer sei, als so ein paar mordende Neonazis. Hier ignorierten sie die Tatmotive und stellten eine kleine Gruppe "Deutscher" allen "Ausländern" im Direktvergleich gegenüber, dass der Vergleich da schon hinkt, wenn man Millionen Menschen mit ein paar wenigen vergleicht, sollte mehr als offensichtlich sein.

Diese Morde der "Ausländer" unterscheiden sich aber auch bei den Tatmotiven. Hier stehen persönliche Differenzen oder das schnelle Geld im Vordergrund, nicht der Hass auf Menschen, weil sie den falschen Namen oder die falsche Herkunft haben.

Wenn ein "Türke" einen "Deutschen" tötet, ist dies nicht mehr erwähnenswert, als wenn ein "Deutscher" einen "Deutschen" tötet. Tötet ein "Deutscher" einen "Türken", ist dies auch nichts mehr erwähnenswert als ein anderer Mord. Erst, wenn das Motiv die Nationalität, die Sexualität oder die Religion ist, ist dies wichtig zu erwähnen.   

Kriminalität kommt überall vor, in jeder Nation, rund um den Planeten. Mord ist immer abzulehnen, egal aus welchen Motiven und egal, wer diesen begangen hat. Im besonderen Maßen dann, wenn dieser aus der Ablehnung von Menschen mit bestimmter Herkunft, Religion oder Sexualität herrührt.

Ob  auf der Arbeit, in der Schule, Veranstaltungen, in der Kneipe, im Verein oder auf der Straße – Jede und jeder hat es selbst in der Hand, Nazis in die Schranken zu weisen. Die Demokratie und Menschenwürde wird im Alltag verteidigt, nicht im Parlament!

26.09.2013

Bundestagswahl: Ergebnis der NPD

Am 22. September wurde ein neuer Bundestag gewählt. Unter den Parteien nahmen auch in diesem Jahr wieder Rechtsextreme teil. Darunter die NPD, die folgende Ergebnisse verzeichnete:

                             

                                                                           Zweitstimme                              Erststimme

Bundesweit:                                                        634.842  (1,5%)


Samtgemeinde Sittensen:                                       64  (0,96%)                                 86  (1,29%)

Wohnste:                                                               6  (1,4%)                                    17  (3,9%)



Manfred Dammann (NPD): Sympathiebonus in Wohnste?

Auffällig bei den Ergebnissen ist der deutliche Unterschied zwischen den Erststimmen und den Zweitstimmen in Wohnste. Angetreten für den Wahlkreis ist Manfred Dammann für die NPD. Dieser sitzt bereits für die NPD im Kreistag in Rotenburg/Wümme und ist wohnhaft in Wohnste, wo er bei der "Dammann-GmbH" arbeitet, von welcher in der Vergangenheit mindestens eine Spende an die NPD überwiesen wurde.

Möglicherweise gaben einige Wähler Manfred Dammann die Stimme, weil sie ihn persönlich kannten, obwohl sie die Politik der NPD ablehnen. Immer wieder versucht die NPD durch "persönliche Nähe" statt durch Inhalte die Menschen von sich zu überzeugen. Problematisch ist dies allemal. Denn auch eine Erststimme für die NPD kann gefährlich werden - dann, wenn dieser den Wahlkreis gewinnt und direkt in den Bundestag einzieht, sollten auch mindestens zwei andere Wahlkreise an die NPD fallen. Dann ist es egal, ob die NPD an der 5%-Hürde scheitert. Sie würde dennoch automatisch mit den bundesweit erzielten Zweitstimmen einziehen, sollte sie drei Wahlkreise für sich entscheiden.
 
Ob  auf der Arbeit, in der Schule, Veranstaltungen, in der Kneipe, im Verein oder auf der Straße – Jede und jeder hat es selbst in der Hand, Nazis in die Schranken zu weisen. Die Demokratie und Menschenwürde wird im Alltag verteidigt, nicht im Parlament!

23.08.2013

Hetze gegen Ausländer & Juden

Sittensen. Auf seiner Internetseite hetzt Hans Bolte aus Sittensen gegen Ausländer und sammelt antisemitische Zitate. Darüberhinaus empfiehlt er zahlreiche rechtsextreme Internetseiten.

Hans Bolte, der wohnhaft in der Bahnhofstraße 18 in Sittensen ist, ging vor fast zehn Jahren mit seiner Internetseite online. Inzwischen wurde die Seite über 40.000 mal angeklickt und hunderte Male auf Facebook geteilt. Beliebt ist vor allem die Seite, die Zitate gegen Juden sammelt.

Antisemitische Zitate

Auf der Seite "Antisemtische Zitate" wird neben einer Fülle an Zitaten, u.a. von Hitler und Goebbels, auch für weitere Informationen zu den Juden auf einen Artikel verwiesen, der beschreibt, dass die Juden selbstschuld für den Holocaust waren. Denn sie versuchten und versuchen heute noch immer die weiße Rasse zu vernichten und die Finanzpolitik weltweit zu steuern. Der Holocaust sei nur eine Reaktion darauf gewesen, denn Hitler versuchte nur, die Deutschen zu beschützen.
Juden werden als kranke Menschen beschrieben, die man heilen muss, wenn man die "Judenfrage" nicht anders lösen kann.
 
"Falls Sie wählen, wählen Sie (...) NPD, Republikaner"

In der Rubrik "Ausländer" schildert Hans Bolte schließlich seine Meinung zu dem "Problem" mit den Ausländern. Man müsse diese unverzüglich wieder loswerden. Eine Integration oder Assimilation lehnt er strikt ab. Sie müssen in ihre Heimat abgeschoben werden, damit sie dort unter "ihresgleichen" leben können. Damit soll verhindert werden, dass in Deutschland Zustände herrschen, wie in ihrer Heimat. Auch hier verweist Hans Bolte auf rechtsextreme Seiten, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. 

Sonstige Aktivitäten

In zahlreichen Internetforen äußert er sich ebenfalls rechtsextrem. Spricht von "jüdischen Medien", die Nachrichten fälschen, um so die Deutschen zu beeinflussen. Auch würden gezielt Ausländer in das Land geholt, um Deutsche zu vertreiben. Ziel sei es, die Deutschen biologisch zu vernichten. Außerdem verfolge die Regierung das Ziel, soviel Geld wie möglich an Israel und Brüssel zu liefern.

"Hüte dich vor dem, der nur ein Buch gelesen hat"

Das lateinische Sprichwort passt wohl am besten zu den Texten von Hans Bolte. So verweist er immer wieder auf die gleichen rechtsextremen Internetseiten. Die Bildung einer fundierten und objektiven Meinung, besonders im Bezug zu den Juden, ist so eindeutig ausgeschlossen.

Hans Bolte ist der beste Beweis dafür, dass der Antisemitismus in Deutschland noch immer aktuell ist. So sind es nicht nur die üblichen Verdächtigen der NPD und der freien Kammeradschaften, die u.a. auf Demos, wie in Bad Nenndorf, "BRD, Judenstaat - Wir haben dich zum Kotzen satt!" grölen und über die jüdische Weltverschwörung grübeln, sondern auch Menschen mitten aus der Gesellschaft, die sich gegen Juden und Ausländer einsetzen.

Ob  auf der Arbeit, in der Schule, Veranstaltungen, in der Kneipe, im Verein oder auf der Straße – Jede und jeder hat es selbst in der Hand, Nazis in die Schranken zu weisen. Die Demokratie und Menschenwürde wird im Alltag verteidigt, nicht im Parlament!

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